jüngere Geschichte

Die jüngere Geschichte der Uhrmacherinnung München

Autor: Herr Markus Speyerl, Uhrmachermeister a.D.

Der Uhrmacher zählt zu den ältesten technischen Handwerksberufen. Eigene Uhrmacher-Zünfte wurden, nachdem sich dieser Beruf von den Schlossern gelöst hatte, in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts gegründet. Dies geschah im süddeutschen Raum neben Augsburg und Nürnberg, vor allem auch in München.

So kennen wir aus der Renaissance-Zeit die Meister Hans Koch und Hans Gasteiger.

Im Rokoko, Joseph Gallmair und Johann Simon Arzt, um nur einige zu nennen.

Im neunzehnten Jahrhundert wirkten in München Johann Mannhardt, ein Turmuhrenkonstrukteur aus Tegernsee, welcher mit seinen Schöpfungen weltweite Anerkennung bekam. Karl August Steinheil war einer der ersten, der die Elektrizität zur Zeitanzeige benutzte. Er schuf die erste Uhranlage, bei der die angeschlossenen Nebenuhren zentral gesteuert wurden. Nicht zuletzt, Siegmund Riefler schuf serienmäßig und individuell die besten mechanischen Pendeluhren für wissenschaftliche Institute und Observatorien, welche jemals gebaut wurden.

Den jahrhunderte alten Handwerks-Zünften wurde im Jahre 1869 durch die Verordnung einer allgemeinen Gewerbefreiheit der Boden entzogen. Doch schon sieben Jahre später versammelten sich die Münchner Meister und gründeten 1876 den Uhrmachermeister-Verein e.V. aus dem am 22.02.1922 die heute noch bestehende Uhrmacherinnung für Oberbayern, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, hervorging.


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